Wie ich hier schon angekündigt hatte, hat Wolfgang Tischer vom Literaturcafé neulich in Second Life einen Vortrag gehalten. Danach hat er auch ein ausführliches Resümee gepostet (hier zu lesen). Demnach waren knapp 40 Avatare »vor Ort« und noch einmal genauso viele Leute via Skypecast dabei.
Am interessantesten waren für mich die Thesen des Vortrags zu den Möglichkeiten für Verlage, Buchhandlungen und Autoren im Web 2.0, die in Kurzform auch gepostet wurden (ich war nicht live dabei), ein paar davon hier:
– Das funktionierende Firmen-Weblog ist ein Märchen von Internet- und PR-Agenturen. Es gibt nur funktionierende Weblogs von Firmen-Mitarbeitern. Werden diese in ihrem Engagement gebremst oder wechseln sie die Firma, dann stirbt meist auch das Blog. Ein gutes Beispiel ist das Weblog der Zeitschrift »bücher«.
– Web 2.0 verlangt Leidenschaft und Engagement, was nicht von Agenturen eingekauft werden kann. Der Grundstock muss im eigenen Haus liegen. …
– Natürlich bleibt es sehr schwer, die Frage »Verkaufe ich dadurch mehr Bücher?« zu beantworten. Die Verlage sind es nach wie vor gewohnt, Marketing und PR-Aktivitäten an Anzeigenpreisen und verkaufter Auflage von Zeitungen oder an Deko-Paketen für Buchhandlungen und die bestellten Exemplare an Büchern zu messen. Hier muss und wird ein Umdenken erfolgen, denn das Internet ist elementar wichtig für die Vernetzung und den Kontakt zum Leser. Dabei sind auch Faktoren wie eine Verbesserung in der Google-Platzierung zu berücksichtigen.
– Web 2.0 verlangt eine gewisse Spontanität, und bevor man beginnt, die eigene Website umzubauen oder den Empfehlungen von Internet- und PR-Agenturen zu folgen, sollte man sich die Dinge einmal selbst ansehen und ausprobieren.
Das alles klingt vielleicht für einige, die sich im Online Marketing auskennen, nicht so originell, es sollte aber für viele in der Buchbranche sicherlich beachtenswert sein.