Am 8. September 1522, nach drei Jahren zermürbender Fahrt auf hoher See, erreichte das letzte geschundene Schiff der großen Magellanschen Flotte Sevilla. Am Tag genau 500 Jahre später erschien in Tschechien der Gedichtband Spatřil jsem svou tvář (dt. Und ich sah mein Gesicht), in dem Petr Hruška eine fiktive Schiffsreise beschreibt.
Inspiriert von Antonio Pigafettas Reisebericht von der ersten Umsegelung der Welt nimmt uns der Dichter mit auf eine poetische Reise, losgelöst von Zeit und Raum. Das Schiff – ein Bild, das wir bereits aus früheren Gedichten kennen – trägt und bestimmt die Reise, auch metaphorisch. Ist das Boot, in dem wir alle sitzen, stabil genug, um uns weiter zu tragen? Was hat das Kirchenschiff mit unserem Glauben zu tun? Steht die Menschheit am Anfang? Am Ende? Oder drehen wir uns, gefangen auf einem Narrenschiff, immer nur im Kreis? Petr Hruška hat ein Buch der Wunder geschrieben, das uns die Freude am Staunen zurückbringt.