Autoreninterview Maik Martschinkowsky

Maik Martschinkowsky hat vor Kurzem seinen Geschichtenband »Von nichts kommt was« bei uns veröffentlicht – Grund genug, ihn zum Interview zu bitten. Die Fragen stellte Simone Schiffer.

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1) Dein neues Buch heißt »Von nichts kommt was« – gewagte These! Hast du ein Beispiel oder Vorbild?
Na ja. Den Urknall. Die eindeutige Widerlegung des Spruchs »Von nichts kommt nichts«. Deshalb ist der Urknall ein großes Vorbild für mich – nichts machen und irgendwann, paff!, alles da.

2) Der Maik im Buch soll ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werden. Wie ist der echte Maik?
Es soll doch jeder ein nützliches Mitglied der Gesellschaft werden. Bzw. jeder soll wollen, ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu werden. Ob man das nun will oder nicht, hängt dann halt von der Gesellschaft ab, und dem, was so als nützlich betrachtet wird. Der echte Maik ist Ninja.

3) Im Buch gibt es gleich zwei Inhaltsverzeichnisse: ein offizielles und ein »vom Verlag nicht gebilligtes Inhaltsverzeichnis«. Was war da los?
Eine lange Geschichte. Wenn man ein Buch schreibt, produziert man ja letztlich eine Ware. Eine Ware hat immer mindestens zwei Werte, den Gebrauchswert und den Tauschwert. Die Leser_innen haben vor allem ein Interesse am Gebrauchswert, das äußert sich in Fragen wie »Ist das unterhaltsam, was da drin steht?«, »Macht das Spaß zu lesen oder zu hören?« etc. Das Interesse des Verlags gilt naturgegeben in erster Linie dem Tauschwert, das äußert sich in der Aussage »13,90 Euro«. Deshalb schaut der Verlag aber natürlich auch darauf, dass der Gebrauchswert möglichst breit gefächert ist, um das maximale aus dem Tauschwert raus zu holen. Und da war er halt der Meinung, das Inhaltsverzeichnis müsse irgendwie griffiger werden. Manchmal habe ich aber auch das latente Gefühl, mein Verlag denkt, ich hätte eine Neigung, Dinge kompliziert zu machen …versteh ich gar nicht.

4) Bitte vervollständige die folgenden Sätze:
Wer nicht will, … den oder die sollte man vielleicht in Ruhe lassen.
Wer anderen eine Grube gräbt, … ist beschäftigt.
Auf alten Pferden … haben so manche gesessen.

5) Was ist besser: Lesedüne mit Marc-Uwe Kling, Julius Fischer und Sebastian Lehmann oder ein eigenes Buch?
Nichts ist besser als mit Freunden etwas zusammen zu machen. Allerdings ist auch nichts anstrengender, als mit Freunden etwas zusammen zu machen …
So ganz kann man das bei uns aber ohnehin nicht trennen: Wenn einer von uns ein Buch macht, pfuschen die anderen garantiert darin herum.

6) Deine Vorsätze für 2015?
Früh genug aufstehen, um meinen Verlag damit zu beeindrucken.

 
(Foto: Hendrik Schneller)

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