Mit ein wenig Abstand hier mein Bericht über den gestrigen letzten Buchmessetag …
Fachpublikum ist ja am Messesonntag kaum noch da, so dass unsere Termine sich in Grenzen hielten. Sehr angenehm war es deshalb, Zeit zu haben, um mit den Kollegen der anderen unabhängigen Verlage ausgiebig zu quatschen und Tipps auszutauschen Grüße von hier an Martin von orange-press, Jürgen von Luftschacht und Theo vom Ventil Verlag! Auch an Matthias vom Buchmarkt, mit dem ich Gelegenheit hatte, über unser kommendes Programm und die Reihe Sonar zu reden.
Dann besuchte uns Madlen, eine unserer Ex-Praktikantinnen, die mir den Tipp gab, doch mal in der Halle 6.2 vorbeizuschauen, wo die Literaturagenten in Reih und Glied sitzen und um Rechte gefeilscht wird. Dafür (und ein wenig vielleicht auch für ihre Mitarbeit beim Lektorieren ;) ) gaben wir ihr ein Exemplar Pauschal ins Paradies. Ich war jedenfalls auf diesen seltsamen Anblick gespannt, doch natürlich war am Sonntag fast keiner mehr dort.
Eine freudige Überraschung war dann noch das Stelldichein zweier Herausgeber der stylishen Literaturzeitschriften [SIC] und sprachgebunden, in letzterer ist ein Vorbabdruck einer Erzählung aus einem unserer kommenden Titel zu finden: »Augustschnee« von Olja Savi?evi? Ivan?i?, das im kommenden Frühjahr erscheint. Um ehrlich zu sein: Ich hatte beide Hefte vorher noch nicht gelesen, hatte dann aber im Zug Gelegenheit und bin immer noch von den unkonventionellen Texten und dem Design begeistert.
Apropos Design: Lars brachte uns Belege unserer Anzeige für Roman Simi? im Typo-Magazin slanted vorbei. Leider war sie nicht im »richtigen« Heft abgedruckt, sondern in einer speziellen, nur auf der Messe digital gedruckten Ausgabe. Ist natürlich trotzdem schick, ein dickes Danke an Marcel fürs Design!
Es ist auf Messen ja Usus, mit anderen Verlagen Bücher zu tauschen, und einfach wird es vor allem dann, wenn wie in unserem Fall die Kollegen von Suhrkamp, Tropen und Schöffling & Co. von allein ankommen. Ich habe so jedenfalls einige Bücher bekommen, auf die ich mich freue, das ein oder andere wird dann vielleicht auch mal in unserer in letzter Zeit etwas vernachlässigten Blog-Rubrik »Stiefbücher« auftauchen. Jetzt wollt ihr bestimmt wissen, von welchen Büchern ich hier rede ;). Da wären: Lubiewo von Michal Witkowski, Die Reise nach Alaska von Bora Cosic, Ben Kader von Daniel Goetsch und Schatten ohne Namen von Ignacio Padilla.
Gegen 17.30 Uhr begannen wir dann unseren Stand abzubauen, d.h. wir verpackten Bücher, Zeugs und Poster, und machten uns auf den Weg zum Bahnhof.
Ich versuche mal ein erstes kurzes Fazit der Messe: Was die verlegerische/berufliche Seite betrifft, hatten wir Gelegenheit über weitere vielversprechende Kooperationen mit den anderen Independent-Verlagen zur reden da kommt noch was. Außerdem habe ich einige Journalisten und Redakteure kennengelernt oder wiedergetroffen (es hätten aber gerne mehr sein können) und die Kontakte zu den anderen Verlegern vertieft. Es gab 1-2 interessante Buchangebote und Leif und ich hatten mal ausreichend Zeit über Verlagsstrategie, Programmgestaltung und unsere Pläne für die kommende Leipziger Buchmesse zu reden. Buchhändler waren zwar bei uns am Stand, Aufträge wurden aber nicht abgeschlossen. Offensichtlich steigt auch die Bekanntheit unseres Verlags, dafür gab es verschiedene Anzeichen. Auf der eher privaten Seite hat es mich gefreut, mit den Kollegen Zeit zu verbringen, das ist wirklich meistens sehr witzig. Insgesamt hat es sich also wieder gelohnt, auch wenn man das nicht in harten Zahlen ausdrücken kann.
Abschließend noch ein paar Linktipps: Andrea hat eine lesenswerte Zusammenstellung von Artikeln und Blogs über die Buchmesse hier geposted, im Seitenblick-Blog der Zeit gibt es schöne subjektive Buchmesse-Eindrücke von David Hugendick, ebenso bei den Buchmesse-Bloggern. Beim Literatur-Café gibt es sogar einen Buchmesse-Podcast.