Interview mit Volker Strübing

Volker Strübing hat gerade sein neues Buch Ein Ziegelstein für Dörte bei uns veröffentlicht und ist nach Roman Simić hiermit der Nächste in den »Autoreninterviews«, mit denen wir euch ja unsere Autoren aufdrängen näherbringen möchten.

Volker Strübing wurde 1971 in Sondershausen geboren, aufgewachsen ist er in Sachsen-Anhalt und Berlin-Marzahn. Er ist ausgebildeter Facharbeiter für Datenverarbeitung. Diverse Jobs und abgebrochene Studien. Seit über zehn Jahren ist er Mitglied der Lesebühnen LSD – Liebe statt Drogen sowie der Chaussee der Enthusiasten. Er gewann 2005 bei den deutschsprachigen Poetry-Slam-Meisterschaften den Einzelwettbewerb und 2006 gemeinsam mit Micha Ebeling den Team-Wettbewerb. Sein Roman »Das Paradies am Rande der Stadt« ist 2005 im yedermann Verlag erschienen, 2007 veröffentlichte er »Ein Ziegelstein für Dörte« bei Voland & Quist. (Foto: Stefanie Lamm)

Volker Strübing

Volker, zum Kennenlernen geht doch nichts über die Frage: Wie sieht ein normaler Tag in deinem Arbeitsleben derzeit aus?

Aufstehen (meist zu spät), Kaffee kochen (türkisch), gucken, ob über Nacht jemand was ins Internet reingeschrieben hat (für gewöhnlich hat er), vorsichtshalber selbst noch was ins Internet reinschreiben, Emails lesen und schreiben (pro Tag im Schnitt ’ne Stunde), irgendwelches Zeugs erledigen, noch mehr Zeugs erledigen, die Erledigung weiteren Zeugs verschieben, noch mehr Kaffee kochen oder irgendwohin gehen, wo mir welcher gemacht wird, Wäsche waschen, Geschirr waschen, Volker waschen, irgendwas essen, irgendwo hin zu einer Lesung fahren (zwischen 2 und 800 Kilometer weit), Geschichten vorlesen, urst viel Geld und Freibier kriegen, schlafen gehen (meist zu spät). Zwischendurch scheine ich auch gelegentlich einen Text zu schreiben oder einen Trickfilm zu machen, aber ich habe keine Ahnung wann.

Nenn uns doch mal die interessantesten und aufregendsten Ereignisse in deinem Künstlerleben bis jetzt.

Hm. Das erste Mal am Mikrofon war eins der aufregendsten Ereignisse. Eins der interessantesten war das 836. Mal. Mensch, da muss ich unbedingt mal ’ne Geschichte drüber schreiben ;)

Wie bist du zur Lesebühnenszene gekommen und was genau passiert eigentlich bei einer solchen Veranstaltung?

Ich war begeisterter Zugucker bei der Reformbühne Heim und Welt. So 1995/96 war das. Irgendwann hab ich’s selbst mal ausprobiert – und mein Schicksal war besiegelt … Was bei so einer Veranstaltung passiert ist folgendes: Leute lesen Geschichten vor. Klingt langweilig, isses aber überraschend oft nicht.

Und was schätzt du am allermeisten an deinem Beruf?

Es gibt viel Schönes – die Freiheit, das Herumreisen, die Kollegen. Eine der tollsten Sachen ist natürlich der Applaus nach einer gelungenen Lesung, die Komplimente von Leuten, die mein Buch gut fanden oder lobende Kommentare im Internet. Es gibt viele Menschen, die ihre Sache gut machen, aber nur die wenigsten bekommen das gesagt oder gezeigt. Ja, da sind wir schon sehr privilegiert …

Wer oder was inspiriert dich literarisch?

Weiß ich nicht.

Was ist für dich das Besondere an »Liveliteratur«?

Im Vergleich zu was? Zu Nicht-Liveliteratur? Dass sie live ist. Oder im Vergleich zu Fischstäbchen? Dass man sie nicht essen kann.

Eine letzte Frage: Was kann man in Zukunft von dir erwarten? Was ist dein neuestes Projekt?

Ich hoffe, es wird noch recht viele Geschichten von mir geben und mindestens tausend Folgen von »Kloß und Spinne«. Über andere Projekte will ich jetzt nichts sagen, die sind noch nicht spruchreif.

Unbedingt lesen: Sein zusammen mit Spider betriebenes Blog Schnipselfriedhof.

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